„Muskelschwund“- was ist denn das?

Allgemeine Informationen

Unter Muskelkrankheiten verstehen wir alle neuromuskulären Erkrankungen. Nach einer Klassifikation nach Walton gibt es 800 Formen. Der Volksmund nennt sie Muskelschwund und beschreibt damit ein wesentliches Krankheitszeichen, das bei diesen sehr unterschiedlich verlaufenden Erkrankungen auftritt. Dieses Symtom kann auf wenige Muskelgruppen begrenzt bleiben, oder auch, je nach Erkrankungsform, die gesamte Muskulatur erfassen.

Muskelschwund – Was ist das?

Muskelschwund, die Abnahme der Muskelmasse, und Muskelschwäche sind die wesentlichen Symptome neuromuskulärer (neuro = den Nerv betreffende, muskulär = die Muskeln betreffende) Erkrankungen. Mediziner nennen die Abnahme der Muskelmasse Muskelatrophie. Sie stellen damit aber noch keine direkte Diagnose. Es gibt eine Vielzahl von Ursachen, die zu einer teils lokalen, teils den ganzen Körper betreffenden Abnahme der Muskelmasse führen können. Die eigentliche Ursache einer solchen Muskelatrophie oder einer Muskelschwäche kann in entfernten, völlig anderen Bereichen des Körpers liegen. Die Ursachen können in den für die Bewegung zuständigen Nervenzellen des Rückenmarks (sog. zweites motorisches Neuron), in den versorgenden Nerven, in der Überleitung von Nerv auf den Muskel oder in der Muskulatur selbst liegen.
Quelle: www.dgm.org

Behandlung von neuromuskulären Erkrankungen

Erfolg versprechende medikamentöse Behandlungen gibt es bei den Myositiden, der Myasthenia gravis und den endokrinen Myopathien. Beim Morbus Pompe steht seit 2006 eine Enzymersatztherapie zur Verfügung. Erste Ansätze einer Verzögerung des Verlaufes sind bei der amyotrophen Lateralsklerose möglich. Bei den erblichen Muskeldystrophien und spinalen Muskelatrophien ist eine ursächliche Behandlung derzeit noch nicht etabliert. Besondere Erwartungen für die Zukunft richten sich an die Gentherapie. Symptomatisch ist bei allen neuromuskulären Erkrankungen eine konsequente physiotherapeutische Betreuung in Kombination mit orthopädischen Maßnahmen,
in einer Reihe von Fällen mit einer Atemunterstützung und in Einzelfällen mit der Option einer Herztransplantation entscheidend.

Zur Behandlung zählt auch der Ausgleich von körperlichen Einschränkungen durch angepasste Hilfsmittel. Die Deutsche Gesellschaft für Muskelkranke hat ein unabhängiges Hilfsmittelberatungszentrum geschaffen. Dort besteht auch die Möglichkeit, in zwei Probewohnungen Hilfsmittel im häuslichen Umfeld zu testen, oder auch nur in barrierefreien Wohnungen einige Tage zu verbringen. Zur interdisziplinären Betreuung eines Patienten mit einer neuromuskulären
Erkrankung gehört, nach Auffassung der DGM, die Betreuung durch eine Reihe medizinischer Fachdisziplinen (Neurologie/Neuropädiatrie, Orthopädie, innere Medizin, Pulmonologie etc.) ergänzt durch eine fachkundige Physiotherapie und psychosoziale Beratung.
Quelle: www.dgm.org

Weiterführende allgemeine Informationen finden Sie in unserem Faltblatt „Muskelschwund – Was ist das?“, das auf dieser Seite zum Download bereit steht.